Hashtag #Mietenwahnsinn – Aktion vom Nachbarschaftshaus Urbanstraße
Ohne direkten Kontakt im Kiez geht nichts
Im Rahmen der Vorbereitung zur großen „Mietenwahnsinndemo“ haben wir vom Bündnis Solidarische Stadt uns am Donnerstag (05.04.) im Graefekiez zusammengesetzt. Setzen ist vielleicht nicht das richtige Wort: wir fuhren und standen und rannten, aber erst als der Regen kam.
Mit dem Lastenfahrrad, das GEKKO vom Nachbarschaftshaus Urbanstr. (NHU) besorgt hatte, fuhren wir direkt in die Grafe/ Dieffenbachstr. Natürlich war das ganze Rad und der Transportkasten mit den Plakaten zur Demo gut sichtbar dekoriert. Sofort kamen Leute, die sehen wollten, was wir da machen.
Unsere Idee war zunächst, kleine Filme mit den Statements der Bewohner zu drehen und diese dann ins Netz zu stellen. Davon kamen wir wegen zu großen Aufwandes ab und machten nun eine hashtag- aktion. D.h. wir gaben Interessierten ein Blatt in die Hand, auf dem sie ihre Meinung über den Mietenwahnsinn äußern konnten. Wer wollte ließ sich mit der Aussage fotografieren. Anonym: Blatt vorm Gesicht, oder mit Gesicht.
Wir waren über die positive Aufnahme unserer Aktion überrascht, ist hier im Kiez die Veränderung zum Negativen doch schon fast abgeschlossen. Es wurden viele Beispiele für den Mietenwahnsinn genannt und viele Fotos gemacht. Wir wollen nicht verschweigen, dass es auch verstörte Personen gab, die die Aufforderung zum Nachdenken vehement ablehnten. Vielleicht ist ja das einer der Gründe gewesen, weshalb die Verdrängung hier im Kiez so fast geräuschlos vor sich gehen konnte.
Nach zweieinhalb Stunden wechselten wir den Ort und fuhren zur Düttmannsiedlung, um zu erfahren, dass innerhalb der Siedlung auf privatem Grund keine Aktionen durchgeführt werden dürfen. Draußen, in der Urbanstr., gab es wieder Interesse an der Teilnahme an unserer #aktion.
Nun war es nicht das Eigentum, sondern der Regen, der uns einen Strich durch die Rechnung machte. Nicht nur wir, auch unsere flyer usw. wurden nass und wir zogen uns ins NHU zurück, wo wir die Aktion kurz auswerteten. Ergebnis: Es gibt keine Alternative zum direkten Kontakt mit den Bewohnen. Wer Widerstand leisten will, muss verankert sein.
Auf unsere Veranstaltung am Mittwoch, dem 11.04. um 19 Uhr in der Christuskirche, Dieffenbachstr. 39 haben wir alle hingewiesen und erhoffen uns rege Teilnahme.
Diese gelungene Aktion sucht Nachahmer*innen
Die verwendete „Hashtag-Sprechblase“ kann natürlich auch von anderen ebenso verwendet werden, um in ihren Kiezen was ähnliche zu machen. Einfach das Dokument zu Hause ausdrucken und eigenständig mit Leben füllen und die Fotos z.B. auf Facebook zum Demo-Event posten.