Hier findet Ihr die Demoroute und Infos zu Programm und Ablauf.
Lasst uns zu Tausenden zeigen, dass wir aus allen Kiezen der Stadt, stark und vielfältig sind! Zur Demonstration am 14. April um 14 Uhr ab Potsdamer Platz rufen wir alle außerparlamentarische Gruppen und Einzelpersonen auf, die unseren Aufruf unterstützen. Wir wollen gemeinsam in einem breiten gesellschaftlichen Zusammenschluss auf die Straße gehen, denn Verdrängung und Mietenentwicklung gehen alle Menschen an, denen ein solidarisches Miteinander in der Stadt wichtig ist.
Alle, aber nicht diese: Wir verwahren uns ausdrücklich gegen jegliche Beteiligung rassistischer, rechter, nationalistischer, antisemitischer, autoritärer und neoliberaler Vereinigungen.
Die Demonstration wird vorbereitet von vielen Initiativen, in denen sich Nachbar*innen außerparlamentarisch zusammenschließen. Wir möchten auf der Demo keine Parteifahnen und-symbole oder Partei-Blockbildungen.
Wir organisieren gemeinsam eine Demo, die uns allen trotz und gerade wegen des Ernsts der Lage Spaß machen soll. Alle sollen sich wohlfühlen können, ganz gleich ob im Rollstuhl unterwegs, mit Kinderwagen oder nicht-so-gut-zu-Fuß.
Das Programm
Natürlich gibt es auf den Kundgebungen und unterwegs auch Musik und mehr: Den Demo-Hit „Ganz Berlin sitzt auf der Straße“ (Text lernen!) und anderes mit The Nachbarnz, Theater von Gutes Wedding Schlechtes Wedding – Der Aufstand, Hip-Hop von Beatyov, Tsooties, Lena Stöhrfaktor und Tapete, Lennard Körber am Akkordeon, das Blasorchester Sogenannte anarchistische Musikwirtschaft, Pastor Leumund, Zirkus DaDa, Die Dschungel, DJs von der Hedonistischen Internationale und vom Hangar und Sisyphos (auf dem letzten Lautsprecherwagen), die Sambagruppe der GEW, die Trommelgruppe Rythms of Resistance und N.U. Unruh’s Trommelmobil aka „Beating the Drum“.
Die Route
Start: Potsdamer Platz, 14. April 2018, 14 Uhr
Route über: Leipziger Straße, Mauerstraße, Friedrichsstraße, Hedemannstraße, Wilhelmstraße, Mehringdamm, Obentrautstraße, Großbeerenstraße, Yorckstraße, Goebenstraße
Ende/Schlussveranstaltung mit Konzerten und Redebeiträgen: Goebenstraße Ecke Potsdamer Straße
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Eine Demo-Route mit Symbolwert
Wir beginnen da, wo die Stadt vollständig kapitalisiert ist, und gehen zum Sozialen Wohnungsbau. Wir verbinden Ost und West und gehen einen Weg, von den Zentren der anmaßenden Macht (Wirtschaft und Politik) zu den Kiezen der Menschen, die als Souverän die eigentlich Macht haben sollten.
Wir gehen vorbei am Bundesratsgebäude, wo eine Gesetzesinitiative für einen Gewerbeschutz (ausgehend vom Berliner Senat) keine Chance hat, weiter zur „Mall of Berlin“, die auf Ausbeutung gebaut wurde, und weiter zum Finanzministerium, wo der obszöne Fetisch der „Schwarzen Null“ bald von einer roten Null gefeiert wird, statt dass die satten staatlichen Überschüsse in eine soziale Wohnraumversorgung gesteckt würden.
In der Mauerstraße passieren wir diverse Hausverwaltungen, die für die Eigentümer bereitwillig Verdrängung organisieren. Wir kommen zum Checkpoint Charlie, der als ehemaliger Grenzposten bei dieser Demo ein Symbol ist für unwürdige Behandlung von Geflüchteten, Unterbringung in Lagern und die Absenkung von Mindeststandards durch Container-Wohnen.
In der Hedemannstraße passieren wir sozialen Wohnungsbau („West-Platte“) und das Ladenlokal der Motz, wo Wohnungs- oder Obdachlose Kleidung und Nahrung beziehen können. Auf der Wilhelmstraße sehen wir das Tommy Weisbecker Haus, das als selbstverwaltetes Haus beweist, dass eine gemeinwohlorientierte Wohnraumversorgung nur abseits des Marktgeschehens möglich ist.
Weiter geht es zum „Willy-Brand-Haus“, der SPD Bundeszentrale, die als langjährige Regierungspartei große Verantwortung für die Wohnungsmisere hat. Der neoliberale Kurs der Partei seit Gerhard Schröder, hat der Immobilien- und Finanzwirtschaft überhaupt erst ihren Raubzug durch die Städte ermöglicht.
Über den Landwehrkanal geht es über den Mehringdamm zur Obentrautstraße, wo auf dem Dragoner Areal mehrere Initiativen seit Jahren dafür kämpfen, ein Stadtquartier 100 % selbstverwaltet und kommunal zu entwickeln. Über die Großbeerenstraße und die Yorckstraße kommen wir zum Möckernkiez, wo eine Baugruppen-Genossenschaft pseudo-soziale Konzepte für Menschen auf der Sonnenseite versuchen umzusetzen. In direkter Nähe macht die BerlinerMieterGemeinschaft Sozialberatung, neben dem Berliner Mieterverein, eine der großen Servicevereine für die Belange von Mieter*innen. Wenige Meter weiter passieren wir die 2005 unrechtmäßig geräumte Yorck59 und viele einfache Wohnlagen entlang der Goebenstraße.
Schließlich kommen wir zu den von Verdrängung bedrohten Jugendeinrichtungen „Potse“ und „DrugStore“ bei den Großwohnanlagen an der Pallasstraße, wo eine bunte Mischung aus Berliner*innen aus aller Welt wohnt und mit uns allen zur großen Abschlussfeier geht.